Ausstellung "Helden, Helfer, Hoffnung"

Helden, Helfer, Hoffnung

Eine crossmediale Ausstellung zum 2. Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

Künstlerische Leitung: Anna Movenko 

Gefördert von:  Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf und Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Julia Paevska (Rufname Tayra) ist Rettungssanitäterin und Gründerin des freiwilligen Rettungskorps „Tayra’s Angels“. Mit einer Bodycam dokumentierte sie zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ihre Arbeit in der belagerten Hafenstadt Mariupol. 

Die herausgeschmuggelten Videoaufnahmen zeigten der Welt erstmalig die Gräueltaten der russischen Besatzung und die zahlreichen zivilen Opfer. Nach mehreren Monaten in russischer Kriegsgefangenschaft wurde die Medizinerin im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Sommer 2022 befreit.

„Ich heiße Julia, aber meine Kameraden nennen mich Tayra. Vom Beruf bin ich Grafikdesignerin, und Präsidentin der Aikido Federation „Mutokukai-Ukraine“. Die Russen nennen mich einen Nazi. So nennen sie alle, die Widerstand leisten oder einfach kein zweites Russland in der Ukraine sehen wollen. Die ersten 20 Tage dieses Krieges habe ich in Mariupol verbracht, das zur Hölle geworden ist. Danach war ich drei Monate in russischer Kriegsgefangenschaft. Und das war auch die Hölle.

Russland ist sich sicher, dass es straflos bleibt, dass seine Propaganda endlos ist, sowie auch seine Bodenschätze endlos sind. Wir, das ukrainische Volk, haben ein moralisches Recht diesen Krieg zu führen. Das ist nicht nur unser Krieg, das ist der dritte Weltkrieg. Und solange dieser Gedanke nicht von allen auf der Welt geteilt wird, wird Russland wieder und wieder angreifen, Menschen töten und die Welt zerstören. Die Opfer, die mein Volk auf den Altar der Freiheit legt, das sind die Opfer des dritten Weltkrieges und ich weiß, dass wir gewinnen werden. Aber auch nach unserem Sieg, wird der Feind seine Kräfte erneut sammeln und wieder angreifen, und die Geschichte wird sich wiederholen, wenn sich nichts ändert.“

Dr. Detlef Gysan war Arzt für Innere Medizin und Kardiologie in  Köln, Mitbegründer von „Blau-Gelbes Kreuz Deutsch-Ukrainischer Verein e. V.“ und Freund der Ukraine, der schmerzlich vermisst wird.

Dr. Detlef Gysan wollte Arzt sein, um den Menschen zu helfen. Er war ein führender Mediziner seines Fachbereichs und Träger des renommierten Hufeland-Preises für Präventionsmedizin.
„Es braucht – auch – Ärzte, die sich politisch engagieren“, war Gysans Credo. So gründete er gemeinsam mit seiner Frau Linda Mai als Antwort auf die russische Aggression gegen die Ukraine den deutsch-ukrainischen Verein „Blau-Gelbes Kreuz e. V.“, in dem er bis zu seinem Tod im Vorstand tätig war.

Das Jahr 2014 markiert die Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim durch das russische Militär sowie den Einmarsch in die Regionen Donezk und Lugansk, und den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Mit dem Projekt „Ferien ohne Krieg“ bot das Blau-Gelbe Kreuz verwaisten und vom Krieg traumatisierten Kindern einen Aufenthalt im friedlichen Köln. Dr. Detlef Gysans größter Wunsch was es, diesen Kindern die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft in Freiheit zu schenken.
Mit dem Beginn der russischen Großoffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 entwickelte sich der Verein „Blau-Gelbes Kreuz e. V.“ zu einer der wichtigsten Hilfsorganisationen in Nordrhein-Westfalen, sowohl für Kriegsflüchtlinge als auch für die Hilfsbedürftigen in der Ukraine.

Dr. Detlef Gysan hat sich leidenschaftlich für die Ukraine und ihre Menschen sowie für die freie Ukraine in einem friedlichen und demokratischen Europa eingesetzt. Sein Verlust schmerzt. Der Verein „Blau-Gelbes Kreuz e. V.“ setzt seine Arbeit fort.

Lisa Tschernyschenko, lebte im okkupierten Popasna, einer kleinen Stadt nahe Luhansk im Osten der Ukraine. Im Frühjahr 2022 rettete die damals 15-jährige schwer verletzt, sich und drei Erwachsene, indem sie unter Beschuss mit einem Wagen durch eine verminte Straße fuhr. 

“Aufgrund der fortwährenden Kämpfe in dem, von Separatisten besetzen Gebiet, der selbsternannten Volksrepublik Luhansk, war meine Stadt Popasna oft unter Beschuss. Die Zivilbevölkerung musste fliehen, aber die humanitären Korridore wurden beschossen.

Auch wir versuchten, die Stadt zu verlassen. Russische Truppen haben auch unser Auto beschossen, der Fahrer und zwei Mitfahrer wurden schwer verletzt. Ich habe mich dann ans Steuer gesetzt, um meine Bekannten zu retten. Sie brauchten dringend Hilfe, sie haben viel Blut verloren. Ich habe versucht, den Minen auszuweichen. Auf der Straße lag eine tote Frau. Ich musste auch um sie herumfahren. Es war sehr schmerzhaft, das zu sehen… Und dann wurde das Auto erneut beschossen…” 

Lisa zog sich während des Beschusses Schrapnellwunden an den Beinen zu. Sie ist trotz ihrer Verletzungen weiter gefahren. Unterwegs hat sie das Bewusstsein verloren. Das Auto blieb nach 30 Kilometern liegen, und wurde vom ukrainischen Militär gefunden. 

Alle Passagiere überlebten, dank Lisas Einsatz. Sie wurde anschließend mit einem Evakuierungszug ins Krankenhaus nach Lviv gebracht. Aufgrund ihrer Verletzungen musste ihr ein Zeh amputiert werden, aber sie wird laufen können.

Nico Pappe, geboren in Bergisch-Gladbach, tätig in der Altenpflege und Lebenshilfe, Aktivist und Freund der Ukraine.

Nico interessiert sich für osteuropäische Geschichte, die Ukraine kannte er jedoch von der Landkarte. Der Zerfall der Sowjetunion brachte die Hoffnung, dass Europa zusammenwächst und Russland ein verlässlicher Partner wird. Die Hoffnung zerbracht als russische Soldaten die Krim und den Donbass besetzten und die Weltgemeinschaft wegsah.

Nach dem Beginn der russischen Großoffensive gegen die Ukraine sah der 49-jährige, dass bei den Demonstrationen nur wenige deutsche Mitbürger sichtbar waren, das Engagement kam aus der ukrainischen Gemeinschaft. Das wollte Nico ändern, vernetzte sich mit Aktivisten in Nordrhein-Westfalen, sprach auf Kundgebungen, organisierte Demonstrationen in vielen Städten im Rheinland.

„Ich bin zwar kein Soldat, aber ich kämpfe hier an der „Informationsfront“. Ich schaffe Aufmerksamkeit, kläre auf trete auch mit den Skeptikern in Dialog. Der russische Angriffskrieg ist kein ukrainisches Problem, russland ist eine Gefahr für die Sicherheit der EU, für die Grundordnung und unsere Werte – das muss Jedem klar sein.“

Wenn man ihn fragt, was ihn antreibt, sagt er, es sei einerseits die Wut über das Unrecht und andererseits die Bewunderung über die Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung. Wichtig sei ihm auch zu betonen, dass er kein Held ist, vielmehr ist er einer von vielen engagierten Menschen, die gemeinsam für das Gute kämpfen.

„Viele halten mich mittlerweile für einen Ukrainer. Da sage ich immer, ich bin und bleibe so lange Ukrainer, bis der letzte russische Soldat, der letzte russische Terrorist, die Ukraine verlassen hat. Und in diesem Sinne sollten wir alle Ukrainer sein.

Kateryna Egorushkina ist Schriftstellerin und Kinderbuchautorin, vor der russischen Invasion lebte sie in Vyshhorod in der Nähe von Kyiv. 

„Am 24. Februar 2022 wurde ich von Explosionen geweckt. Von meinem Balkon aus sah ich russische Millitärhubschrauber. Ich hörte das Pfeifen der Raketen. Der Himmel war wolkenverhangen, und aus den Wolken dröhnten Militärflugzeuge über mir. An dem Tag, an dem die Russen die Ukraine angriffen, wollte ich das letzte Kapitel meines neuen Buches über niedliche Tiere und ihre Freundschaft beenden. Und stattdessen floh ich in ein fremdes Haus, rannte bei Luftangriffen in den Keller und schrieb ein Kinderbuch über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Ich bin auf der Suche nach dem Licht in mir, um diese Tragödie zu begreifen und sie der Welt zu erzählen. Die richtigen Worte zu finden, den Kindern eine Hilfestellung zu geben zu überleben, das Erlebte zu verarbeiten und eine Retraumatisierung zu vermeiden.

Es schmerzt mich sehr, dass Russen unsere Mitmenschen töten und unsere Städte zerstören. Nur weil wir Ukrainer sind. Weil wir es wagen, frei und unbeschwert leben zu wollen, töten und verstümmeln sie unsere Kinder und schwangere Frauen. Sie bombardieren Schulen, Kindergärten, Entbindungsstationen und Kinderkrankenhäuser.

Freiheit ist der Leitgedanke der Ukrainer, im Gegensatz zu den Russen. Es ist der Geist der Freiheit, den sie zu zerstören versuchen, und sie sind bereit, alles mit ihren Bomben dem Erdboden gleichzumachen. Wir begreifen historische Tragödien und benennen sie. Wir blicken in die Zukunft, aber Russland versucht, eine verrottete Vergangenheit zu rekonstruieren, die der ganzen Welt stinkt. Wir lieben unser Land und wir werden diesen grausamen, terroristischen Krieg auf jeden Fall gewinnen. Ich hoffe, dass die Welt unsere Werte teilt und uns im Kampf für die Zukunft, nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas unterstützt.“

Mustafa Celik, Spediteur aus Iserlohn, Gründer des Vereins „Ukraine Hilfe Westfalen e.V.“ und Freund der Ukraine.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges organisiert Mustafa Celik Hilfstransporte für die Ukraine. Er verteilt Brot in Charkiw und Cherson, bringt Weihnachtsgeschenke in eine Kinderklinik in Odesa oder fährt eine vollständige Zahnarztpraxis nach Zhytomyr. Um einen LKW mit Hilfsgütern vollzumachen, werden rund 40.000 Euro benötigt. Die Fahrten finanziert der Familienvater durch Spenden.

Zwanzig LKW-Ladungen mit Hilfsgütern konnten bisher in die Ukraine gebracht werden. Bei dreizehn Fahrten saß der gebürtige Iserlohner selbst am Steuer. Während seiner Einsätze erlebte er Luftalarm im LKW sitzend, hörte Detonationen nah einschlagender Raketen und fuhr in frontnahe Gebiete.

„Ich sehe, dass die Menschen in der Ukraine Hilfe brauchen. Es geschieht großes Unrecht und ich kann nicht untätig bleiben, wohlwissend, dass ich helfen kann. Ich habe einen Führerschein, einen LKW und ein Lager. Das ist für mich Motivation genug.“

Zurück in Deutschland hat der 52-jährige eine Geflüchtete aus Cherson als Mitarbeiterin in seiner Spedition eingestellt. Sie übernimmt u.a. die Kommunikation mit ukrainischen Partnern und Behörden. Das ganze 70-köpfige Team unterstützt den Chef bei seinem Engagement, auch Freunde und Kunden helfen mit. Gemeinsam haben sie „Ukraine Hilfe Westfalen e.V.“ gegründet und werben mit der „Ein-Euro-Ukraine-Hilfe“ Spendengelder ein.

„Nach jeder Fahrt kommen wir in unsere heile Welt zurück, die Menschen in der Ukraine können es nicht. Umso länger der Krieg dauert, umso größer ist die Zerstörung, umso größer die Not, es wird mehr Hilfe benötigt. Da kann ich nicht einfach so zum Tagesgeschäft übergehen.“

Mustafas nächste Fahrt in die Ukraine steht Ende Februar an.

Yaroslava Demchenko, Lehrerin aus Dmitrovka, einem Dorf in der Nähe von Kyiv. Sie ist mit zwei Kindern geflüchtet. Ihr ältester Sohn blieb als freiwilliger Helfer in der Ukraine.  

“Wir verließen unsere Heimat am 5. März 2022, als die Kämpfe schon sehr nah waren. Wir dachten, dass es außerhalb von Kyiv, in unserem neu erbauten Haus am Waldrand, sicher sein würde. Schnell haben wir bereut, dass wir keinen Keller gebaut haben. Unsere Nachbarn luden uns in ihren Luftschutzkeller ein. Dort versteckten wir uns mit zwei Familien. Frauen und Kinder schliefen im Keller, die Männer auf dem Boden im Wohnzimmer. Als die Kommunikation zusammenbrach, es keinen Strom und kein Gas mehr gab, der nächste Supermarkt und die Häuser im Nachbarort brannten, warnte die Terrorabwehr im Radio, dass russische Panzerkolonnen auf der Zhytomyr-Autobahn in unsere Richtung fahren. Da beschlossen wir zu fliehen. Wir schafften es durchzukommen, aber zwei Stunden später war es unmöglich das Gebiet zu verlassen. Das Internet war voller Bilder von brennenden Zivilfahrzeugen, Kindern und Frauen, die auf der Straße erschossen wurden. Wir konnten unsere Kinder retten, aber wir konnten uns nicht darüber freuen, weil wir wussten, was sich in den Nachbarorten Bucha und Irpin abspielte. 

Dann sah ich ein Foto aus unserer Straße. Unser verstümmeltes Haus mit kaputtem Dach und eingeschlagenen Fenstern, zerstörte Häuser der Nachbarn, verbrannte Panzer und abgebrannte Kiefern in meinem Wald. Ich wollte weinen und schreien, nur um die Erstarrung zu lösen, sowohl die des Körpers als die der Seele. Gott, gib uns die Weisheit, zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist, und gibt uns den Mut und die Kraft, zu ändern, was möglich ist!”

Marc Friedrich, Abteilungsleiter beim Rettungsdienst der Feuerwehr Wülfrath, ehrenamtlicher Notfallsanitäter bei der Flugambulanz und Freund der Ukraine.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rettet Marc Menschen aus den Kriegs- und frontnahen Gebieten. Als das Einkaufszentrum in Krementschuk von russischen Raketen beschossen wurde, starben 20 Menschen, 59 wurden verwundet – Marc leistete vor Ort erste Hilfe.

Als Notfallmediziner mit 25 Jahren Berufserfahrung ist der 44-jährige auf Schwerstverletzungen vorbereitet, auch der Tod gehört zu seinem Beruf dazu. Angst habe er nicht, aber Respekt vor der Situation, vor dem Luftalarm, davor, dass Raketen über seinen Kopf hinwegfliegen.

„Die Ukrainer sind bemerkenswerte Menschen. Sie wollen ihr Land nicht hergeben und auch nicht in einer Diktatur leben. Sie nehmen Entbehrungen in Kauf und kämpfen für ihre Freiheit. Das ist beeindruckend.“

Die Zerstörung der Geburtsklinik in Mariupol, die fortwährende völkerrechtswidrige Bombardierung von Krankenhäusern und ziviler Infrastruktur machen den ansonsten besonnenen Mann wütend. Deshalb hat er sich der Rettung von Neugeborenen und kranken Kindern verschrieben und fliegt ehrenamtlich bei der Luftbrücke der deutschen Flugambulanz mit.

„Wir haben eine fliegende Intensivstation, um Kinder, die den Weg sonst nicht überstehen würden, nach Deutschland zu bringen. Die Kleinsten können am wenigsten was für die Situation. Sie verstehen auch nicht, was Luftalarm ist und warum Menschen, die Freunde sein können, auf sie schießen.“

Der gebürtige Essener hat mehr als 60 schwerkranke Kinder per Flugzeug evakuiert und fuhr auch in Konvois ins Kriegsgebiet. 

Mit Unterstützung von Partnern gründete Marc die Hilfsorganisation „Ambulance for Kids“ und führt  Kinderintensivtransporte in der Ukraine durch, um lebensrettende Hilfe für die Kleinsten zu gewährleisten.

Roman Ratuschnyi (1997- 2022) war ein ukranischer Aktivist und Demonstrant der ersten Stunde auf dem Euromaidan (bekannt auch als “Revolution der Würde”). 

Nach dem Euromaidan engagierte er sich gegen illegale Bauvorhaben in Kyiv. Roman ging an die Front, wo er am 9. Juni 2022 in der Nähe von Izium getötet wurde. Er wurde nur 25 Jahre alt. Um sein Andenken zu ehren, ist in Kyiv ist eine Straße im Solomianskyy-Bezirk nach ihm benannt worden.

Für die Ukrainer wird Roman für immer als Held im Gedächtnis bleiben. Seine Träume leben weiter. Der Traum von einer neuen Ukraine, frei, demokratisch und europäisch, grün und prosperierend. Er war einer, der sich für die Ukraine engagierte. Er kämpfte für eine freie und souveräne Ukraine und zahlte dafür den höchsten Preis. Ewige Dankbarkeit und gesegnetes Andenken!

 “Ein Ratschlag. Nehmen Sie die rosarote Brille ab, versuchen Sie nicht, Ihre Vorstellung von der Welt und ihre Komfortzone zu retten. Sie haben sich acht Jahre lang hinter den rosaroten Brillengläsern versteckt. Nur müssen sie sich der Realität stellen. 

Eine Horde kommt aus dem Osten und will die Reichtümer des Westens. Sie wird sich dorthin begeben, unabhängig davon, ob Sie das wollen oder nicht. Früher waren es Mongolen, jetzt sind es russen, und Chinesen werden folgen. Entweder wir halten uns als Vorposten der westlichen Zivilisation oder die Horde überrennt uns. 

Dieser Krieg dauert schon mehr als 300 Jahre. Wenn wir den Krieg verlieren, werden wir zu Kanonenfutter für die russen. Wenn wir gewinnen, haben wir Zeit uns bis zur nächsten Etappe dieses Krieges auszuruhen. Vergessen Sie dies nicht.”

Eva Albrecht, Speditionskauffrau aus Freiburg, ehrenamtliche Helferin und Freundin der Ukraine. Mit dabei immer ihre Hündin Zora.

Im März 2022 steuerte Eva eigenhändig eines von vier Fahrzeugen mit humanitärer Hilfe für die Ukraine. Ihre germanische Bärenhündin Zora ist immer mit an Bord. Eva und ihre Familie haben eine Speditionsfirma mit Sitz in Freiburg. Mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 entschied sich Familie Albrecht aktiv zu helfen. Seitdem bringen sie Hilfsgüter ins Kriegsgebiet nach Charkiw, Donetzk oder an die Frontlinie nach Bakhmut. Auch Hündin Zora ist in der Ukrainehilfe aktiv und arbeitet mit traumatisierten Kindern und Soldaten als Therapiehund.

„Ich möchte wieder nach Donezk zu den Kindern fahren, sie mit dem Nötigsten versorgen und ihnen Momente des Glücks und der Unbeschwertheit mit meiner Hündin Zora schenken. Zora vermittelt ihnen Ruhe und Gelassenheit, sie ist für sie da. Ich habe festgestellt, dass hilft den Menschen sehr.“

Seitdem ist sie jeden Monat auf einer Mission des Mitgefühls unterwegs, um Hilfsgüter ins Kriegsgebiet zu bringen. Auch zwei Krankenwagen haben Eva und ihre Familie, Freunde und Kollegen in die Ukraine gebracht, finanziert aus eigenen Mitteln.

„Ich möchte den Menschen Liebe und Hoffnung geben, und ein Zeichen setzten, dass uns niemand unsere Freiheit und unser Lächeln nehmen kann. Egal wie tief wir fallen, wir werden immer wieder aufstehen, den Staub abklopfen, lächeln und weiterkämpfen. Das Gute gewinnt immer! Und wir tragen das Gute in unseren Herzen und geben es mit unserem Lächeln an unsere ukrainischen Freunde und Beschützer weiter.

Solange ich lebe, werde ich für die Freiheit und Schutz der Menschen und der Tiere kämpfen.“

Seit März 2022 evakuierte Eva mehrere Hundert Menschen und Tiere aus dem Kriegsgebiet. Mit ihrer Unterstützung haben mehr als 250 Frauen, Kinder aus der Ukraine Schutz in Deutschland gefunden.

Masi Nayyem, bekannter ukrainischer Anwalt und Aktivist. Bereits 2015 hat er im Donbas gekämpft. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 kehrte Masi an die Front zurück, wurde im Einsatz schwer verletzt und verlor dabei ein Auge. Er setzt sich weiterhin aktiv für die Belange der Ukraine ein.

 „Wozu sind wir bereit, um in Freiheit zu leben? Freiheit ist nicht nur Lebensqualität eines freien Landes. Freiheit sei Bewusstsein, Entscheidung und Handeln, sagte einst Nelson Mandela. Frei zu sein, bedeute nicht nur, die eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, dass auch die Freiheit der anderen respektiert und fördert. Der Kampf der Ukraine ist auch ein Kampf um die Freiheit der anderen. Für die Freiheit Europas und nicht nur […]. Es ist die Entscheidung unseres Landes.  Daher die Frage: Ist die freie Welt, die EU und die USA bereit, ihre Freiheit zu verteidigen? Ist das globale Sicherheitssystem wirklich bereit für den Freiheitskampf? Faktisch sind das Rote Kreuz, Amnesty International und die UNO in diesem Krieg gestorben, aber definitiv nicht für die Freiheit.

Menschen in Europa scheinen sich sicher, dass sie für immer in Freiheit leben werden. Aber wieweit würden sie gehen, um sie zu beschützen? Die Freiheit ist ein sehr zerbrechliches Gut. Deshalb schreibt Timothy Snyder in seinem Buch „Der Weg zur Unfreiheit“, dass ebendieser Weg einer Gasleitung gleicht. Ich weiß, dass die Ukrainer sich seit drei Dekaden für die Verteidigung der Freiheit entschieden haben: 1991, 2004, 2014 und 2022. Nicht jedes mal brauchten wir dafür Waffen, aber jetzt geht es nicht ohne Waffen. Denn wir haben uns für ein Leben in Freiheit entschieden und es gilt unsere Lebensweise zu verteidigen. Die Ukraine schickt uns auch nicht in den Tod. Wir haben uns entschieden, für die Freiheit zu kämpfen.   

Der Krieg ist bereits in Europa, und es ist sehr wichtig, dass die Welt endlich aufwacht. Und umso schneller sie aufwacht, umso weniger Menschenleben müssen die Ukrainer für unsere und eure Freiheit opfern.“  

Anna Movenko ist Künstlerin, Malerin und Autorin des Projektes „Helfer und Helden“.

Sie erzählt in ihren Werken den Überfall Russlands auf die Ukraine am Beispiel von Menschen, die sie portraitiert.

Es sind Geschichten über Solidarität, Tapferkeit, Mut und Hoffnung, die die Künstlerin dazu bewegt haben, gegen den Horror des Krieges zu kämpfen und nicht in Apathie zu verfallen.

Anna fragte sich, wie sie als Künstlerin über Terror, Krieg und Völkermord berichten soll?  Ihre „Waffe“ sei die Kunst, es sind Bilder, Farben, Pinsel und Leinwände.

Sie könne nicht schweigen, sie habe eine moralische Verantwortung die Geschichten ihrer Landsleute, aber auch der zahlreichen stillen Helden und Helfer der Ukraine, zu erzählen. Es sind Geschichten von Menschen, die dem Horror des Kriegs entgegenstehen und das Licht der Hoffnung in sich tragen. 

Mit der Erzählung von Menschen, die Freunde oder Nachbarn sein könnten, appelliert die Künstlerin an Menschlichkeit und Humanität und will den Zuschauer emotional mit ihren Werken verbinden. 

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Persönlich
vorbeibringen

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Gemeinsam sind wir stark!

Помічники та герої - Друзі України з Німеччини

з нагоди Дня Незалежності України 24 серпня 2023 року 

Організація: Blau-Gelbes Kreuz e.V., Düsseldorf

Керівники проєкту: Tanja Kühne, Daria Jablonowska

Художній керівник: Anna Movenko 

Підтримка від: Ströer CORE GmbH & Co. KG, Leverkusen; Генеральне консульство України в Дюсельдорфі

Доктор Детлеф Ґізан був лікарем внутрішньої медицини та кардіології в Кельні, співзасновником благодійної організації „Синьо-Жовтий Хрест“ та другом України, якого нам дуже бракує.

Детлеф Ґізан хотів бути лікарем, щоб допомагати людям. Він був провідним лікарем у своїй галузі та лауреатом престижної премії Гуфеланда в галузі превенційної медицини.

„Суспільство потребує також лікарів, які є політично заангажованими“, – таким було кредо Ґізана. Так, у відповідь на російську агресію проти України він разом з дружиною Ліндою Май заснував німецько-українську благодійну організацію „Синьо-Жовтий Хрест“, де працював у правлінні до самої смерті.

2014 рік розпочався для України окупацією українського півострова Крим російськими військовими, а також вторгненням у Донецьку та Луганську області та початком російської війни проти України. В рамках проєкту „Канікули без війни“ „Синьо-Жовтий Хрест“ подарував дітям, пораненим або осиротілим внаслідок війни, відпочинок у мирному Кельні. Детлеф Ґізан був особливо стурбований тим, щоб дати дітям-сиротам та дітям війни шанс на оптимістичне майбутнє.

З початком масштабного наступу Росії на Україну в лютому 2022 року БО „Синьо-Жовтий Хрест“ перетворилася на одну з найважливіших організацій допомоги в Північній Рейн-Вестфалії як для вимушено переселених осіб, так і для тих, хто потребує допомоги в Україні.

БО „Синьо-Жовтий Хрест“ допомогла понад 20.000 постраждалим у різних регіонах України, доставила в Україну понад 2.000 тон гуманітарних вантажів, організувала та здійснила понад 900 гуманітарних поставок. Тисячі людей, які шукали прихистку, знайшли підтримку в Кельні. Крім того, БО „Синьо-Жовтий Хрест“ організовувала численні мітинги  і неодноразово ставила Україну на політичний порядок денний землі Північна Рейн-Вестфалія.

Детлеф Ґізан сумлінно працював для України та її народу, а також для вільної України у мирній та демократичній Європі. Його втрата викликає біль. Асоціація „Blau-Gelbes Kreuz e.V.“ продовжує працювати від його імені.

Ніко Паппе народився у Бергіш-Гладбаху, працює у сфері догляду за людьми похилого віку та життєзабезпечення, активіст і друг України.

Ніко цікавиться історією Східної Європи, але Україну він знав з карти. Розпад Радянського Союзу приніс надію на те, що Європа зростатиме разом, а Росія стане надійним партнером. Надія була зруйнована, коли російські солдати окупували Крим і Донбас, а світова спільнота закрила на це очі.

Після початку широкомасштабного російського наступу на Україну 49-річний Ніко побачив, що на демонстраціях було видно лише кілька німецьких громадян. Основну активність проявляла українська громада. Ніко хотів це змінити, спілкувався з активістами в Північному Рейні-Вестфалії, виступав на мітингах, організовував демонстрації в багатьох містах Рейнської області.

„Я не солдат, але я воюю на „інформаційному фронті“. Я створюю обізнаність, навчаю людей і вступаю в діалог зі скептиками. Російська війна – це не українська проблема, росія становить небезпеку для безпеки ЄС, для базового порядку і наших цінностей – це має бути зрозуміло кожному.

Наступний проект стартує у вересні. Під гаслом „Будуємо мости для Європи“ люди збираються одночасно на головних мостах Рейну на міський автопробіг, щоб показати, що Україна є частиною Європи.

Коли його запитують, що ним керує, він відповідає, що це, з одного боку, гнів через несправедливість, а з іншого – захоплення стійкістю українського народу. Для нього також важливо підкреслити, що він не герой, а скоріше один з багатьох відданих людей, які разом борються за добро.

«Багато людей зараз вважають мене українцем. Я завжди кажу, що я є і буду українцем, поки останній російський солдат, останній російський терорист не покине Україну. І в цьому сенсі ми всі повинні бути українцями»

Мустафа Целік, експедитор з міста Ізерлон, засновник організації „Ukraine Hilfe Westfalen e.V.“ та друг України.

З початку російської агресії Мустафа Целік організовує перевезення допомоги для України. Він роздає хліб у Харкові та Херсоні, привозить різдвяні подарунки до дитячої клініки в Одесі або везе цілу стоматологічну клініку до Житомира. Щоб заповнити вантажівку гуманітарним вантажем, потрібно близько 40 000 євро. Батько родини фінансує поїздки за рахунок пожертв.

Наразі в Україну вже привезли сімнадцять вантажівок допомоги. Сам уродженець Ізерлона був за кермом у десяти з них. Під час своїх поїздок Мустaфа чув повітряні тривоги, вибухи ракет, що падали поруч і їхав у прифронтові райони.

„Я бачу, що люди в Україні потребують допомоги. Відбувається велика несправедливість, і я не можу залишатися осторонь, знаючи, що можу допомогти. У мене є водійські права, вантажівка і cклад. Для мене це достатня мотивація“.

Повертаючись до Німеччини, 52-річний чоловік взяв біженку з Херсона на роботу у свою транспортно-експедиторську компанію. Серед іншого, вона займається комунікацією з українськими партнерами та органами влади. Уся команда, що складається з 70 осіб, підтримує боса в його прагненні, а друзі та клієнти також допомагають і роблять пожертви.

Нещодавно Мустафа разом із друзями заснував організацію „Ukraine Hilfe Westfalen e.V.“ і збирає кошти під гаслом „One-Euro-Ukraine-Help“.

„Після кожної поїздки ми повертаємося в наш ідеальний світ, а люди в Україні не мають такої можливості. Чим довше триває війна, чим більше руйнувань, тим більша потреба, тим більше потрібна допомога. Я не можу просто займатися  своїми повсякденними справами“.

Одинадцята поїздка Мустафи в Україну запланована на серпень.

Марк Фрідріх, начальник відділу рятувальної служби пожежної бригади міста Вюльфрат, волонтер-парамедик швидкої допомоги та друг України.

З початку російської агресії проти України Марк рятує людей із зон бойових дій та прифронтових територій. Коли торговий центр у Кременчуці був обстріляний російськими ракетами, 20 людей загинули і 59 були поранені – Марк надавав першу допомогу на місці.

Як лікар швидкої допомоги з 25-річним професійним досвідом, 44-річний чоловік готовий до найсерйозніших поранень, і смерть також є частиною його роботи. Він не боїться, але з повагою ставиться до ситуації, до повітряної тривоги, до ракет, що пролітають над головою.

Українці – видатні люди. Вони не хочуть віддавати свою країну і не хочуть жити в диктатурі. Вони миряться з труднощами і борються за свою свободу. Це вражає“.

Руйнування пологового будинку в Маріуполі, безперервні бомбардування лікарень і цивільної інфраструктури, що порушують міжнародне право, виводять зазвичай врівноваженого чоловіка з себе. Саме тому він присвятив себе порятунку новонароджених і хворих дітей і добровільно літає з німецькою санітарною авіацією.

„У нас є літаюча реанімація, яка доставляє до Німеччини дітей, які інакше не пережили б цю подорож. Найменші – найважливіші в цій  ситуації. Вони також не розуміють звук повітрянної тривоги, що це таке  і чому в них стріляють люди, які можуть бути друзями“

Він народився в Ессені, евакуював літаком понад 60 важкохворих дітей, а також водив колони в зону бойових дій. Загалом він працював в Україні понад три місяці, переважно за власний кошт.

Наступного року він хоче створити в Україні мобільний підрозділ для реанімаційних перевезень дітей і налагодити зв’язок з невеликими дитячими лікарнями в областях. Для цього у нього вже є машина швидкої допомоги. Тепер художник оформить її так, щоб вона менше нагадувала лікарню, а більше була схожа на дитячу кімнату.

Єва Альбрехт, експедиторка з Фрайбургу, волонтерка та подруга України. Її собака Зора завжди з нею на борту.

У березні 2022 Єва особисто керувала одним з чотирьох автомобилів, які везли гуманітарну допомогу в Україну. Її німецька вівчарка Зора завжди з нею на борту. Єва та її родина мають експедиторську компанію у Фрайбурзі. З початку російської агресії проти  України у лютому 2022 її родина Альбрехтів вирішує активно допомогати. Відтоді вони возять допомогу в зону бойових дій у Харків, Донецьк та Бахмут. Собака Зора також бере активну участь в організації „Ukraine Aid“ і працює з травмованими дітьми та солдатами як собака-терапевт.

Я хочу повертатись в Донецьк, щоб відвідати дітей, забезпечити їх найнеобхіднішим і подарувати їм моменти щастя і безтурботності разом з моєю собакою Зорою. Вона дарує їм спокій, коли вона поруч з ними. Я переконалася, що це дуже допомагає людям“.

12 вантажівок, 40 спринтерів з гуманітарною допомогою, дві автівки  швидкої допомоги. Стільки привезли  в Україну за власний кошт Єва, її родина, друзі та колеги.

«Я хочу дарувати людям любов і надію, а також показати, що ніхто не може відібрати нашу свободу і нашу посмішку. Як би низько ми не впали, ми завжди піднімемося, змахнемо з себе пил, посміхнемося і підемо далі. Добро завжди перемагає! І ми несемо добро в наших серцях і передаємо його своїми посмішками нашим українським друзям і захисникам. Поки я жива, я буду боротися за свободу і захист людей і тварин“.

З лютого 2022 року Єва евакуювала  понад 300 людей і тварин. За її підтримки понад 250 жінок і дітей з України знайшли притулок у Німеччині.

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